Meine große Reise

Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt.

Und meine Photo-Reise hat damit begonnen, dass ich die Schnauze voll hatte! Mein Masterstudium hatte ich gerade abgeschlossen, einen langen Studentenjob hinter mir und die große Arbeitswelt vor mir. Mit meinen 26 Jahren hatte ich die Schnauze direkt schon voll vom Ernst des Lebens. Ich wollte wieder kreativ sein und etwas tun, was mich emotional abholt, meine ganze Leidenschaft in Anspruch nimmt und mich wieder mit Lebenskraft auffüllt. Deshalb und weil ich früher schon immer gerne fotografiert habe, bin ich losgezogen und habe mir von meinem ersten Gehalt eine Spiegelreflexkamera (Canon EOS 750D) gekauft. Nur zum Spaß. Und weil ich gespannt war zu sehen, was daraus vielleicht werden könnte.

Am Anfang habe ich, wie wahrscheinlich jeder Kameraneubesitzer, ein bisschen im Automatikmodus rumgespielt und mit meinem Standardobjektiv mit Vorliebe alles abgelichtet, was sich nicht bewegen konnte. Ich war direkt  begeistert von den scharfen Bildern (oh, was für ein Trugschluss, wie ich heute schon feststellen muss) und davon, was meine Kamera so von alleine alles hinbekommen konnte (okay, das ist immer noch so!).

Weil eine Freundin mitgehen wollte, habe ich dann einen Kurs an der vhs gemacht. Sowas ist übrigens sehr zu empfehlen! (Anm.: Wahnsinn, was es alles für Zubehör gibt - ob man es braucht oder nicht - mein Konto wurde nach dem Kurs ganz schön strapaziert ). Und ich war gefangen: Es hat trotz einem Haufen technischer Grundlagen aus Böhmen einigermaßen geklappt - es hat Spaß gemacht und ich hatte sogar das Gefühl, das gar nicht so schlecht zu machen.

Zum Geburtstag habe ich dann ein Coaching geschenkt bekommen - bei einer lieben Bekannten, die als Fotografin selbständig ist - das war vielleicht toll! Neben richtig schönen Portraitbildern von meiner Freundin habe ich vor allem jede Menge Zuversicht gewonnen, sodass ich mit bibbernden Knien sogar zugesagt habe, als ich nur wenige Tage später gebeten wurde, tatsächlich auf einer Hochzeit zu fotografieren. Zum Glück konnte ich auf der Hochzeit einer Freundin zuvor schon ein bisschen üben. Blutige Anfängerin war ich zwar trotzdem, aber es war mein erster richtiger Auftrag! Natürlich ohne Bezahlung, dafür inklusive klopfendem Herzen, gutgelaunten Menschen und einer einfühlsamen Freundin an der Hand. Heute bin ich froh, dass ich in diesem Moment meine Unsicherheit besiegen und mich darauf einlassen konnte.

 

Seitdem habe ich schon viele bezaubernde Shootings mit Freunden und Bekannten hinter mir - mit immer für mich überraschenden Ergebnissen. Es trudeln sogar immer wieder Anfragen bei mir ein, was mich wahnsinnig freut. 

Noch schöner: ich bekomme tolle Bestätigung und Unterstützung von außen, die ich gar nicht richtig einzuordnen, noch anzunehmen weiß. Zum Beispiel haben mir tolle Menschen nach Feierabend zu meinem Logo verholfen, Bekannte zu neuen "Aufträgen" und meine Freunde zu Mut. Darauf ist nun auch meine erste Website hier entstanden (zumindest die erste richtige nach anfänglichen Versuchen daaamals auf Myspace). 

 

Mein verrückter Start liegt nun erst 7 Monate zurück, aber es kommt mir vor wie eine lange Reise, an deren Anfang ich noch stehe. Der erste Schritt ist gemacht. Ich freue mich auf die nächsten. Immer gebe ich nur mein Bestes und hoffe, damit bewegen zu können. Ich liebe es!

 

Eure Äny

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