Das etwas andere Jahr 2020

Mitte November - da kann man schon mal ein Resumée ziehen. Mann, was für ein Jahr.

Wer hätte das noch im März gedacht? Natürlich schließe ich mich der weit verbreiteten Meinung an, dass 2020 in vielen Dingen überhaupt kein tolles Jahr war: für mich muss ja immer was los sein - ich bin gerne mit vielen Leuten zusammen und gerne auf Veranstaltungen unterwegs - und seit April war leider in der Hinsicht überhaupt nichts mehr los. Mäh.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich, entgegen aller Nachteile ein prima Jahr hatte mit vielen "ersten Malen", das für mich persönlich in vielerlei Hinsicht sehr erfolgreich war und für das ich dementsprechend auch überaus dankbar bin. Erst mal durfte ich persönlich mit meinen Tanzkolleg*innen die schönste Fassenacht feiern, die es für mich bisher überhaupt gab. Danke! 

Danach hatte ich das Glück, in den ersten Skiurlaub meines Lebens zu fahren, den ich auch noch überraschend im Radio gewonnen hatte - ich hab noch NIE zuvor etwas gewonnen :) Es war eine mega Erfahrung, die wir bis zum letzten Tag auskosten konnten - und buchstäblich nach uns: der Lockdown. Wir kamen in der Nacht vor den Grenzschließungen wieder wohlbehalten zu Hause an.


Das erste Mal in diesem Jahr war ich danach im Mobile Office - 3 Monate am Stück. Dazu muss ich sagen: Ich bin zur absoluten Befürworterin geworden, was das angeht! Jede*r Mitarbeiter*in sollte in meinen Augen (natürlich nur, soweit es der Job zulässt) die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden ob er/sie gerne mobil arbeiten möchte. Das ist ein absoluter Mehrwert. Ich habe mir nicht nur die bis dahin umständliche Fahrt ins Büro erspart, sondern auch daheim viel effektiver gearbeitet. Im Frühsommer habe ich dann nicht nur den Job, sondern auch den Wohnort gewechselt. Ich bin jetzt wieder Mainzer*in - und muss sagen: mein Herz war ohnehin nie mit nach Frankfurt gezogen ;)

 

Und fotoseitig: hatte ich nicht viel weniger Shootings, als im vergangenen Jahr. Klar: einige Hochzeiten wurden verschoben. Allerdings kamen viele andere Shootings spontan dazu. Ich bin dankbar für jedes einzelne davon, für die lieben Paare. JGAs und Individuen, die ich vor der Kamera haben durfte. Wow! Wenn ich mir die Bilder ansehe, die ich zu Beginn meiner "Fotokarriere" gemacht habe, sehe ich jetzt schon einen deutlichen Unterschied in der Art, wie ich fotografiere. Und ich spüre es auch: es kommt so gaaanz langsam etwas Gelassenheit rein - auch bei schwierigen Shootings. 

Was mich außerdem besonders freut: Ich habe mich getraut, eine offene Tür einzurennen, mich bei Goldenes Meenz eingeschlichen, mit den Jungs zusammen eine Rheingau-Kollektion entwickelt und bin jetzt ein kleiner Teil des Ganzen. (Support/Neugier?: www.goldenerrheingau.de)

Wenn der eine oder andere sich jetzt fragt, wie viele Stunden mein Tag hat, dann lautet die Antwort: äääh, ich glaaaube so 42 vielleicht. (Ich hab nicht genau nachgerechnet, aber da ein schlauer Supercomputer ausgerechnet hat, dass 42 die Antwort auf alles ist, muss das wohl stimmen).

 

Insgesamt sage ich also klar und deutlich: für mich war 2020 beruflich und in vielerlei Hinsicht auch privat ein tolles Jahr, für das ich unendlich dankbar bin. Dennoch gibt's auch für mich nichts zu bezweifeln an der Tatsache, dass es für uns alle zusammen Mist war. Großer Mist. Keine Fastnacht 2020/21 wie wir sie kennen, kein Mannschaftssport (was mich bisher am meisten belastet), viele liebe Menschen mussten ihre Jobs und/oder ihre Selbständigkeit aufgeben und damit sind viele tolle Kleinunternehmen verschwunden.

Ich hoffe, dass nach dieser destruktiven Phase eine belebend neue kommt für unsere Lokalhelden. Lasst uns für sie und uns gegenseitig da sein und das Leben sobald, wie möglich wieder in seiner Normalität genießen. Denn seien wir mal ehrlich: was gibt es größeres, als wenn für uns alles "normal" ist?

 

Eure Äny.